Der Skilauf hat eine über zweitausendjährige Geschichte. Sein Ursprung liegt wahrscheinlich in Skandinavien. Von dort erreichte er im späten 19. Jahrhundert den Schwarzwald. Es waren nicht die Wälder, die diese Fortbewegungstechnik im verschneiten Schwarzwald übernahmen. Die Bauern brauchten diese nicht. War man auf Wanderschaft zum Verkauf der Heimarbeit, Uhren und Holzgeräte, so kam man erst im Frühling zur Feldbestellung zurück. Blieb man daheim, so war die einzige Arbeit im Freien das Holzhauen und Rücken. Sonst fertigte man in der Stube auf der Kunst seine Heimarbeit, die Werkzeuge zum Eigengebrauch für Hofarbeit und Haushalt. Die Handwerker auf der Stöhr stapften durch den hohen Schnee.
Erst die Berichte von Nansens Grönlanddurchquerung auf Schneeschuhen 1891 und die Durchquerung des Berner Oberlandes auf Skiern 1897 durch eine Gruppe von Akademikern aus der Umgebung von Freiburg unter der Führung von Wilhelm Paulcke, verhalfen diesem Sport zu einer gewissen Popularität vorwiegend in Akademikerkreisen. Die Gebirgler waren davon lange Zeit nicht so begeistert. Im Schwarzwald begann der Skisport am 8. Februar 1891. An diesem Tag wurde der Gipfel des Feldbergs das erste Mal von Dr. Pilet, französischer Konsulatssekretär in Freiburg, mit Skiern erklommen. Bereits 1891 existierte in Todtnau ein Skiclub. Am 1. Dezember 1895 wurde im Feldberger Hof der Skiclub Schwarzwald (SCS heute Skiverband Schwarzwald SVS) gegründet. Ein Zeichen für das schnelle Wachstum der Zahl der Skibegeisterten. Die Sportart explodierte aber in ganz Deutschland, so daß am 4. November 1905 in München der Deutsche Skiverband (DSV) gegründet wurde. Hier beginnt nun auch unsere Geschichte, die des Skiclubs Todtmoos. Aus dem vorhergehenden wird klar, daß der Verein zuerst Ski–Club–Ortsgruppe Todtmoos im Skiclub Schwarzwald hieß.
1907 | Eigenständiger Skiclub Todtmoos mit 45 Mitgliedern, vorwiegend Honoratioren und auswärtige Prominente. |
1909 | Einrichtung eines Skiverleihs für Einwohner und Kurgäste zur Förderung des Skisports. Beachtliche Erfolge an auswärtigen Wettkämpfen geben dem Verein Auftrieb. |
1912 | Zunehmende Bedeutung der Nachwuchs- und Jugendförderung. Zweimal wöchentlich Skiausflüge mit Schülern. |
1913 | Bereits 60 Mitgliedern, nun aus allen Bevölkerungsschichten. |
1914 | 1. Großes Skifest am Nordhang des Scheibenfelsen mit Langlauf, Abfahrt, „Gassenabfahrt“, und einem Sprunglauf. |
1917 | Durch den 1. Weltkrieg Abnahme der Mitgliederzahl auf 50. |
1919 | Betonung der Förderung der Jugend durch Beitragserhöhung. |
1924 | Erste große Skiveranstaltung nach dem Krieg. 1. Olympischen Winterspiele in Chamonix |
1929 | Bau der „Hochkopfschanze“ an der Häuslehalde, etwa über dem heutigen Busbahnhof. |
1930 | Verhandlungen für bessere Verbindungen zwischen Bahn und Postbusse zur Förderung des Wintersports in Todtmoos durch auswärtige Besucher. |
1936 | Umbau und Modernisierung der „Hochkopfschanze“. IV. Olympische Winterspiele in Garmisch-Partenkirchen mit großen erfolgen für schwarzwälder Teilnehmer. |
1939 | Stillstand des Vereins durch den Kriegsausbruch. |
1948 | Wiederaufnahme der Vereinsaktivtäten durch Paul Mutter, Zahnarzt Reinhold Kaiser, Lehrer Max Stegmaier und Ratschreiber Josef Trötschler. |
1950 | Grundlegende Erneuerung der „Hochkopfschanze“. Beginn des traditionellen „Dreikönigspringens“. |
1959 | Bau der Umgehungsstraße um Todtmoos. Dadurch Wegfall der „Hochkopfschanze“ und des „Dreikönigspringens“. |
1963 | Als Ersatz für die Schanze, Bau der Liftanlage am Kirchberg mit Talstation, Flutlicht und ausreichend Parkplätzen. Hohe Investitionskosten für der SCT trotz 3000 Stunden freiwilliger Arbeit der Mitglieder. Eintrag des Ski-Club Todtmoos ins Vereinsregister: SCT 1905 e.V.. |
1964 | Erster Start des Langlaufs „Rund um Todtmoos“, etwa 40 km. |
1965 | Gründung der Skischule Todtmoos durch die Mitglieder Paul Mutter und Erich Schlageter. |
1966 | Tödlicher Skiunfall von Paul Mutter am 9. Januar. |
1969 | Bau eines Übungsliftes „Mooslift“ in Todtmoos Weg. Inbetriebnahme 1970. Josef Faschian: Schwarzwald-Schülermeister. |
1973 | Josef Faschian: Schwarzwald-Jugendmeister. |
1975 | 1. Schlittenhunderennen, Zeitnahme durch SCT . |
1976 | Straßenfest, heute Todtmooser Dorffest mit Beteiligung des SCT. |
1978 | Verkauf der Skilifte wegen der schlechten Schneeverhältnisse und dadurch eines Schuldenbergs mit alpinem Charakter. 1. Paul- Mutter-Gedächtnislauf. |
1980 | 75 jähriges Jubiläumsfest im September im Kurhaus Wehratal. |
1982 | Landes-Skiwandertag in Todtmoos. Veteranencup am WehrerLift in Todtmoos Weg. Vom Feldberg nach Todtmoos: Langläufer auf den Spuren der Ahnen. |
1983 | Homologation der FIS—Rennstrecke „Am Schweinelekopf“ in Todtmoos Weg. Ausbau der Rennstrecke mit Start- und Zielhaus und Wasserleitung zur Pistenpräparation. |
1984 | 1. FIS-Rennen „Am Schweinelekopf“ in Todtmoos Weg. |
1985 | Ausfall des FIS-Rennens wegen Schneemangel. Feier des 80 jährigen Bestehen im Kurhaus Wehratal. Bernhardt Kahlert: Deutscher Jugendmeister. |
1987 | Durchführung des 2.FIS-Rennens Nach fast 25-jähriger Tätigkeit als 1. und 2. Vorsitzender Wechsel des Amtes aus gesundheitlichen Gründen von Adolf Malzacher auf Josef Faschian. |
1988 | Internationale Deutsche Meisterschaften im Slalom am 29. März am „Schweinelekopf“. Hauptsponsor: „Mode Monte Carlo“. Letztmalige Durchführung des Paul-Mutter-Gedächtnislaufs mit Rekordbeteiligung. |
1989 | Ausfall der Deutschen Jugendmeisterschaften wegen Schneemangel. |
1990 | Hauptversammlung des Skiverbandes Schwarzwald (SVS) in Todtmoos. |
1991 | Baden-Württembergische Meisterschaften in Todtmoos. |
1994 | Martina Bächle: Schwarzwald-Schülermeisterin |
1995 | Baden-Württembergische Schülermeisterinnen: Slalom Martina Bächle, Riesenslalom: Nathalie Faschian. Martina Bächle:doppelte Schwarzwald-Schülermeisterin. |